Der große Verkehrs-Verbund Augsburg und München rückt nach Abgang von Kisabaka näher! Sailer machts möglich!

Das war die Meldung 2021 zum Start von Kisabaka in Augsburg.


Änderung in der Geschäftsführung des AVV

Dr. Linda Kisabaka wechselt in 2025 zur Ruhrbahn GmbH


Seit Februar 2021 ist Dr. Linda Kisabaka die Geschäftsführerin des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund AVV. Im kommenden Jahr wird sie sich nun neuen Aufgaben widmen – sie wechselt in die Geschäftsführung der Ruhrbahn GmbH nach Essen.

„Mir ist wichtig, deutlich zu machen, dass es keinerlei interne Unstimmigkeiten gab und meine Entscheidung nichts mit den aktuellen Überlegungen bezüglich einer Fusion von AVV und MVV zu tun hat. Im Gegenteil – ich freue mich darauf, die Prüfung dieses Projektvorhabens, die bis Mitte Dezember geplant ist, noch in meiner aktuellen Funktion durchführen zu können“, betont Kisabaka.


Das Angebot aus dem Ruhrgebiet sei schlicht und einfach zu attraktiv gewesen. „Die Ruhrbahn GmbH ist mit über 2.500 Beschäftigten über 50-mal so groß wie der AVV. Für ein so großes Unternehmen in einer solchen Position arbeiten zu können, ist natürlich sehr reizvoll.“ Auch Landrat Martin Sailer, Aufsichtsratsvorsitzender des AVV, kann die Entscheidung seiner Geschäftsführerin gut nachvollziehen: „Ich freue mich mit Dr. Kisabaka über diese Möglichkeit. Sie hat den AVV durch schwierige Zeiten navigiert, sei es während der Pandemie oder bei der Einführung des Deutschland-Tickets. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Ich bin mir sicher, sie wird auch in ihrer neuen Funktion Akzente setzen.“

Die Gesellschafter des AVV, sind sich dessen bewusst, dass die Geschäftsführung des AVV auch nach dem Weggang von Dr. Linda Kisabaka weiterhin sehr gut aufgestellt bleiben muss. Die Details werden in kommenden Wochen zu klären sein.

Unser Kommentar: Wir glauben, dass Dr. Linda Kisabaka, die hier kaum in Erscheinung getreten ist, bemerkt hat, dass der Verbund mit dem MVV bald kommt. Dabei hat sie wohl schlechte Karten für eine führende Position. Sie hat nun die Reißleine gezogen. „Augsburg ist eine wunderschöne Stadt und ich will meinen Teil dazu beitragen, den öffentlichen Personennahverkehr in der Region innovativ, nachhaltig und zukunftssicher aufzustellen“, betonte sie bei hrem Start. Davon ist leider nicht viel wahr geworden. Wahrscheinlich kann Kisabaka mit ihrem neuen Posten im Ruhrgebiet sogar mit einer finanziellen Verbesserung rechnen.

Der mächtige Landrat Sailer treibt die Verbindung zum großen Verkehrsverbund weiter.


Werden AVV und MVV ein Verkehrsverbund?

Ergebnisse von Arbeitskreis und Steuerungsgruppe werden Mitte Dezember erwartet

Die Großräume Augsburg und München bilden gemeinsam die größte Verkehrsregion in Bayern. Dennoch ist es bislang trotz Deutschlandticket nicht für alle Kundinnen und Kunden einfach, den ÖPNV vor Ort einheitlich zu nutzen. Überdies verändert die mit hohen Kosten verbundene Digitalisierung die Aufgabe der Verbünde stark, weshalb ein stärkerer Fokus auf Synergien erforderlich ist. Aus diesem Grund hatten die Gesellschafter des AVV Landrat Martin Sailer als Aufsichtsratsvorsitzenden in den vergangenen Monaten damit beauftragt, die Chancen eines möglichen Zusammenschlusses von AVV und MVV zu prüfen. Für die Fahrgäste würden sich daraus diverse Produkt- und Servicevorteile ergeben.

Nachdem Ende Juli die Mitarbeitenden der Verbünde über die ergebnisoffenen Gespräche informiert wurden, wird es jetzt deutlich konkreter, erläutert Sailer: „Wir haben inzwischen eine Arbeitsgruppe bestehend aus Fachleuten beider Verbünde sowie einen Steuerungskreis mit Vertretenden aller beteiligten Organisationen gebildet, die nun gemeinsam die Aufgabe haben, unser Projektvorhaben bis Mitte Dezember 2024 auf Herz und Nieren zu prüfen.“ Dabei werden unter anderem die finanziellen Folgen, die strategischen Konsequenzen, die Synergiepotenziale sowie bestehende rechtliche Fragestellungen zu klären sein. In der Folge wird man darüber sprechen müssen, wie mit den sogenannten Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverlusten umgegangen wird. Der Freistaat wird hier ein Gesprächspartner sein.

Was sind Durchtarifierungsverluste und Harmonisierungsverluste?

Tarifverbunderweiterungen ermöglichen die Anwendung eines durchgängigen Tarifs auf Strecken, auf denen zuvor zwei Fahrscheine miteinander kombiniert werden mussten (bspw. ein Ticket für die Fahrt mit dem Bus zum Bahnhof und zusätzlich ein Bahnticket). Solche Tarifintegrationen führen in vielen Fällen zu verminderten Fahrgeldeinnahmen bei den Verkehrsunternehmen, die sich aus der Durchtarifierung und der Harmonisierung der Tarife ergeben. Durchtarifierungsverluste bezeichnen demnach Mindereinnahmen, die sich aus dem Kauf eines durchgängigen Fahrscheins im Vergleich zum Verkauf von zwei Fahrscheinen ergeben.


Harmonisierungsverluste entstehen dadurch, dass mehrere Tarife durch einen durchgängigen Tarif ersetzt werden. Durch diese tarifliche Harmonisierung kommt es mindestens auf dem Gebiet eines Tarifs zu Preisveränderungen. In der Regel werden die Preise in der betroffenen Region gegenüber dem „Alttarif“ etwas günstiger, da höhere Tarifniveaus schwer durchsetzbar sind. Aus diesem Grund kommt es in den meisten Fällen durch die Tarifintegrationen zu Harmonisierungsverlusten statt zu Harmonisierungsgewinnen.

Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverluste stellen bei Tarifintegrationen einen wesentlichen Bestandteil des Finanzierungsbedarfs dar, da diese im Regelfall ausgeglichen werden müssen.

Unser Kommentar: Landrat Martin Seiler, dem kein gutes Verhältnis zur Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber nachgesagt wird, erweist sich als mächtiger Politiker in unserer Gegend und treibt die Vereinigung von AVV und MVV beherzt weiter. Weber, obwohl auch in der CSU, hat dabei anscheinend keinen besonderen Einfluss auf das Geschehen. Sie ist aber auch zu sehr mit schönen Ereignissen beschäftigt. Es sieht nach Vorteile beim Öffentlichen Nahverkehr für die Bevölkerung aus.

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