Dem Herrn der Finsternis werden Goldlocken geraubt: Publikum fiebert mit!




Fritz & Freunde begeistern mit viel Aktion und Fantasie beim Theaterstück "Herr der Finsternis" im Abraxas das Publikum

Die quicklebendige Internet-Influencerin Stella wirbelt mit ihrem Smartphone über die Bühne. Dabei stürzt sie unvermittelt durch einen goldenen Ring, ähnlich dem Tor in dem Fantasy-Film „Stargate“, mit dem Reisen in fremde Welten möglich sind. Stella landet verwundert in der Anderswelt beim König dieses Reiches, der mit den goldenen Locken des Herrn der Finsternis noch mächtiger werden will. Stella soll diese goldenen Locken besorgen, sonst kann sie nicht in ihre Welt zurück. Dann geht’s weiter wie im Märchen vom „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ bei den Brüdern Grimm. Rätsel vom darbenden Baum 

und vom trockenen Brunnen müssen gelöst werden.

Das Publikum im Abraxas wartet gespannt. Gelich gehts los!

Stella trifft auf den König im Andersland.

Der Wasserträger läuft umsonst.


Der König schwärmt vor Stella von den goldenen Locken.


Influencerin Stella, deren Handy (König sieht das als „bunten Stein“) im Andersland nicht funktioniert ("kein WLAN hier? wo ist eine Steckdose?), hat einen sozialen Charakter und verspricht Abhilfe. Sie trifft auch auf den freundlichen Prinzen Emanuel, der dem Volk Verbesserungen gewähren will. Es sieht nach Verlieben aus. Ein leidender Fährmann, der endlich abgelöst werden will, bringt Stella zur Insel des Schreckens, die gutgelaunte Großmutter hilft dem „netten Mädchen“ die goldenen Haare dem bösen Enkel auszurupfen. Dabei sind auch voll poetische Szenen mit Eimertragen und Ästehalten zu bewundern, die ein paar Minuten nachdenkliche Ruhe in das verrückte Treiben vor der bunten Kulisse bringen.

Alles gespielt von zwei Personen. Mit Verena Konietschke hat Fritz Weinert, der den König, den Prinzen, den Baum, den Wasserträger und die Großmutter spielt, einen mimisch spitzenmäßig agierenden Wirbelwind an seiner Seite, die für aktionsreiche Unterhaltung sorgt. Ihre irrwitzigen Darstellungen faszinieren die Kinder. Stellas, Gesangs- und Tanzkünste, ebenso ihre Gestik als Luftgitarrespieler beim Rocken sind phänomenal. Das Publikum geht und klatscht euphorisch mit. Gelungen ist auch der Gag mit der quasselnden Handpuppe. Ein Mini-Monster, das unheimliche Worte durch seine gefährlich spitzen Zähne verlauten lässt. 

Stella und das plappernde Mini-Monster.


Fritz Weinert hat mit der verständnisvollen Großmutter mit Turmfrisur eine Paraderolle. Mit welcher nervösen Vorsicht er die goldenen Locken ihrem finsteren Sohn ausreißt, das lässt das Publikum mitfiebern. Aber auch seine Ausreden danach, die den tobenden Herrn der Finsternis beruhigen, bringt er mit glaubhafter Spontanität rüber.

Der darbende Baum. Warum?

Kann Stella die Wünsche des Königs erfüllen?


Bewundernswert sind auch die schnellen Umverwandlungs-Aktionen der beiden Schauspieler in ihre verschiedenen Rollen. Sieht nach viel Umkleiderei hinter den Kulissen aus. Besonders gelungen sind das prächtige Kleid der Großmutter und die Maske des Herrn der Finsternis, die ein wenig Grusel-Gefühle aufkommen lassen.

Dem Autor und Musiker Gerald Fiebig gefiel bei der Premiere von „Herr der Finsternis“ im Augsburger Kulturhaus Abraxas besonders eine Musik-Szene beim Finale des Stücks: „Ganz toll, wie in dem Gesangsstück am Schluss die Rätsel aufgelöst werden, dabei ist auch zu lobend zu erwähnen, dass die starken Songs und die mitreißenden Szenen und die Musik von Regisseur Detlef Winterberg kommen, der ein wahres Multitalent ist!“

Die Großmutter und ihr Enkel mit den goldenen Locken: der Herr der Finsternis.


Grandios ist die Idee, dass sich das Publikum nach dem Stück mit den Theater-Stars fotografieren lassen kann. Eine echte Influencer-Idee. Jetzt kommt die Influencerin endlich zu ihrem Einsatz: Medienmacht im Internet.

Mit dem dem modernen Fantasy-Märchen „Herr der Finsternis“ hat das Theater „Fritz und Freunde“ einen Theater-Knüller für Kinder auf die Bühne gebracht, der zum Dauerbrenner für viele Bühnen geeignet ist.


Bericht: Arno Loeb

Fotos: Lina Mann

Stella steigt mit ihrem Prinz Emanuel durchs Zaubertor.


Viel Applaus und Blumen nach der Premiere:
Regisseur Detlef Winterberg, Fritz Weinert und Verena Konietschke.



Szene:
Herr der Finsternis tobt

Kommentare