Café d'Amour: Köstlicher Komödiencocktail! Superidee: Ein Stück zum Mieten!

Was passiert im Café dAmour?

Ein unbeschwerter Abend an einem besonderen, außergewöhnlichen Ort, wie es das Staatstheater ankündigt. "Wir sehen uns, 20 Uhr, Café d'Amour. Herzliche Grüße!", steht auf dem Programm-Plakat. Ausführliche Einladung ist unten! Die Premiere kann starten am Freitag, 10. Januar 2025 um 20 Uhr. 

Die Zuschauerinnen und Zuschauer kommen aus der kalten Dunkelheit vom Platz bei der Moritzkirche in den warmen  Moritzsaal und blicken auf eine bunte, blumige Bühne. Da ist einem gleich warm und man wartet entspannt auf das, was da passieren wird.

"Eisbrecher" Harry und das "serbische Rotkehlchen" Martin legen bei der mitreißenden Musik eine
gewagte Sohle hin. 

Harry Fliederbusch ist der Gastgeber dieses romantischen Abends. Er will Singles in Pärchen verwandeln. Das ist einer seiner Jobs. Er ist sozusagen ein Allround-Manager. Er managt alles von Kaffeefahrten bis hin zu Beerdigungen. Menschen, einsame Menschen, zusammenzubringen scheint allerdings sein Lieblingsjob zu sein, wie wir später noch feststellen können.

Gerald Fiedler, verkörpert Harry als bunten Vogel, der auf den ersten Blick vielleicht als abgetakelter Provinzmanager rüberkommt, der sich mit viel Farbe, Pop-Brille und schwungvollem Lockenkopf aufgemotzt hat, aber auf den zweiten Blick durchaus Sympathie-Punkte bekommt für seine immer noch nicht erloschene Leidenschaft für das Glück von Menschen. Diese wunderbaren Zwischentöne im menschlichen Charakter aufblitzen zu lassen, das beweist Fiedlers hervorragende Schauspielkunst.

Bitte sehr, Schnitzel flambiert!

An den kleinen runden Tischen können die voller Erwartung auf einen unvergesslichen Abend kommenden Gäste Platz nehmen. Ein perfekter Abend soll es werden, Liebe erlebt werden. Fliederbusch scheint zu wissen, wie man Liebe zum Erlebnis macht. Da kann nichts schief gehen. Oder doch?

Die Gäste haben sich mit einem Steckbrief angekündigt. Als erster Gast taucht Martin Xaver Meyer auf. Ein etwas steif wirkender 42jähriger  Schnauzbartträger, korrekt gekleidet mit Fliege. Beruf Finanzwirt in der Eliteeinheit. Seine Interessen sind Vögel beobachten. Sein Spitzname ist dabei "serbisches Rotkehlchen", was aus einem dummen Hörfehler resultiert. Was er nicht mag, ist Führerschein, Schmutz und Mobbing. Er sucht eine Frau. Harry, der sofort erkennt, dass Martin absolut kein Frauentyp ist,  hält ihm einen Vortrag, wie man es schaffen kann, dass sich eine Frau für einen interessiert. Und er bietet sich als Eisbrecher an, der bei stoppendem Gespräch gerne eingreift, um die Situation zu retten. Sein Standard-Witz ist dabei: "Ich war schon als Eisbrecher in der Beringsee und wie sie wissen, ist es ist es dort bis heute nicht mehr zugefroren."  Thomas Prazak verkörpert diesen gehemmten Mann mit der inneren Kommunikationsbremse und Blumenallergie völlig echt bis zur Schmerzgrenze. Ich kann kaum lachen, so sehr leide ich mit ihm mit. Da können nur diverse Gags und Songs helfen, das Mitleid für Martin abzumildern, bis auch Lachen erlaubt ist.   

Die verlockende Babette lässt sich nicht kaufen.

Noch ist die Stimmung im Café etwas trostlos. Die 20 bis 30 teilnehmenden Personen, die laut Harry mit dem Bus aus Langenneufnach erwartet werden, sind noch nicht eingetroffen. Babette Kling kommt ins Cafe an Martins Tisch. Eine attraktive Frau, die sich wohl vorgenommen hat,die Messlatte für ihren kommenden Traummann nicht zu hoch zu legen. Die 35-Jährige Babette ist Designerin von Schmuck und Weihnachtsbaumkugeln. Ihre Interessen sind Tontaubenschießen, Spaziergänge, Reisen und Bogenschießen. Sie mag kein Schmatzen, keine Engstirnigkeit, keine Unflexibilität. Sie sucht nach einer offenen Beziehung. Allerdings hat sie zur Verblüffung von Martin einen männlichen Begleiter dabei, den Thorsten. Quasi als Geist. Nicht unbedingt als guten Geist. Das ist ein unsichtbarer Mann, der plötzlich vor drei Jahren im Urlaub auftauchte und nicht mehr von ihrer Seite weicht. Mirjana Milosavljevic spielt diese geistgeplagte Lady derart anziehend, dass man für die Männer Verständnis hat, die sich um sie balgen und dabei keiner Blamage aus dem Weg gehen.

Dating-Chaos im Café d'Amour.

Da tritt noch Joost Theodor Rammelt ins Café. Ein reicher, junger verwöhnter Mann, der ganz nach der Pfeife seiner wohlhabenden Eltern tanzen soll. Sie haben den Abend für ihn arrangiert. Seine Traumfrau, es ist ja nur die da, erblickt er sofort in Babette. Und er beginnt mit ihr eine gelungene charmante Konversation, mit der er sie schnell für sich gewinnen kann. Zum Finale macht er einen Heiratsantrag und präsentiert einen kostbaren Ring für Sie. Allerdings will sie sich nicht von ihm kaufen lassen. Julius Kuhn spielt diesen Sonnyboy Joost einfach so locker drauf los. Das ist eine Freude seinen Charme sprühen zu sehen. Ich bin mir sicher, da werden gerne viele Frauen aus dem Publikum anstelle von Babette mit Joost auf der Bühne gesessen.

Fast schon am Ziel: Joost und Babette im Rahmen ihres baldigen Hochzeitfotos?

Es läuft alles wie am Schnürchen. Zuerst vielleicht. Nein, ein Potpourri von Missgeschicken, Problemen, Pannen, Irritationen, wächst heran. Allen voran der schräge Koch, der eben nur Schnitzel auf der Karte hat. Und der korrekte Hauptabschleppmeister, der den Porsche von Joost abschleppen lässt. Welches Malheur, es ist das Auto seines Vaters. Nach und nach tauchen Geheimnisse aus dem Privatleben der Dating-Teilnehmer auf, durch die sie immer mehr unperfekter, aber dafür auch menschlicher werden. Durch den abgeblätterten Lack schaut nach und nach die Seele hervor.

Harry Fliederbusch, der Kellner, Koch, Blumenverkäufer, Feuerwehrmann und Hauptabschleppmeister Volker Wünsch werden durch Gerald Fiedler verkörpert. Er liefert eine wahre Bravourleistung ab. Ich habe nicht sofort gemerkt, dass er alleine diese sechs Rollen spielt. So gekonnt verschieden in Sprache, Gestik und Mimik.  Wenn das kein Kompliment ist!

Martin telefoniert mit seiner Ex-Gattin, Joost mit seinen Eltern.

Die Küche brennt plötzlich, die Kommunikation brennt, das Schnitzel ist schon verbrannt, Babette süffelt aus der Vase und das Chaos breitet sich aus, was das Publikum natürlich mit viel Zwischenpplaus und Lachern genüsslich zur Kenntnis nimmt.

Alle sind durch sich selbst gefangen. Babette ist mit Thorsten beschäftigt, auch Harry unterhält sich nun mit Thorsten.  Martin telefoniert bestens mit seiner Ex Gattin, die für ihn diesen Abend gebucht hat und Joost mit seinen Eltern, mit denen er im Clinch liegt. So einfach herstellen kann man Liebe nicht. Auch kein Eisbrecher. Sie kann nicht einfach arrangiert werden. Das ist ja das Spannende an der Liebe. Und auch an dem Stück.

Der einzige, der seine Stellung und die Stimmung hält ist der stumme Musiker, Pierre, dargestellt von  Paul Etschberger, der einen Blumenstrauß, ein Feuerwerk an bekannten Songs unter die Gäste mischt, sie ihnen passend in den Mund legt. Das hat Musicalcharakter. Er verteilt auf Zetteln diverse Lebensweisheiten und pfiffige Kommentare wie Erlebniskarten beim Monopoly  an die herumwirbelnden Personen.

Wie geht das Duell zwischen Joost und Martin um Babette aus? Ich verrate es hier nicht. Lassen wir es im Nebel der Fantasie. 

Das Publikum war froh um diesen vergnüglichen, bunten, geselligen Abend mitten im kalten Januar und bedankte sich mit lange anhaltendem Applaus. 

Fazit: Auf jeden Fall ist es eine voll unterhaltsame Komödie mit viel Rauch, viel Musik und noch mehr Amüsement. Ein gelungener Komödien-Cocktail aus Slapstick, Klamauk, Clownerie, Tiefsinn, Wahnsinn und immer wieder mitreißenden Songs. Durchaus dekoriert mit einigen gesellschaftlichen Problemen, humoristisch eingeschenkt.

Achtung, dieses tolle Theaterstück kann von Vereinen und Organisationen und allen anderen Menschen mit einer passenden Bühne in und um Augsburg beim Staatstheater angefragt werden.
Siehe ganz  unten!

 
Hallo ihr kleinen und großen Veranstalter in und um Augsburg, holt euch unbedingt dieses Stück, euer begeistertes Publikum wird es euch ewig danken! Und den Rest managt ja unser Harry Fliederbusch. Vielleicht bringt er es sogar nach Langenneufnach?

P.S.: Eine tolle Idee von David Ortmann, eine Komödie zu den Leuten zu bringen, die zum intellektuellen Theater keinen Zugang haben. 

P.P.S.: Die Playlist zum Stück gibts auf einem QR-Code im Programm zum Nachhören.


Bericht: Lina Mann
Fotos: Jan-Pieter Fuhr

Das Personal des Stückes

Stückentwicklung Sarah Mössner, David Ortmann, 
Inszenierung David Ortmann
Bühne Nikolai Kuchin
Kostüme Katja Schröpfer
Musik Paul Etschberger
Dramaturgie Tamara Steber
Harry Fliederbusch / Kellner / Koch / Hauptabschleppmeister / Volker Wünsch / Feuerwehrmann / Blumenverkäufer Gerald Fiedler
Martin Xaver Meyer Thomas Prazak
Babette Kling Mirjana Milosavljević
Joost Theodor Rammelt Julius Kuhn
Pierre Paul Etschberger

Regieassistenz und Abendspielleitung: 

Marlies Grasse 

Regiehospitanz und Souflage: 

Yuan Yi Danneil

Leitung Veranstaltungstechnik: 

Philippe Dahlke 

Veranstaltungstechnik: 

Torben kriziwa seetat mutlu 

Produktionsleitung: 

Marlies Grasse 

Maske: 

Veronika Eßer 

Requisite: 

Matilda Thein, Margarita Arapi 

Ankleiderinnen: 

Beate Holzmann, Ida Zoe starken 

Viel Rauch, viel Chaos und noch mehr Musik.

EINLADUNG

Hier die Einladung für Euch zum Theaterstück "20 Uhr, Hotel d'Amour":

Liebes verlorenes Herz, auf der Suche nach der ewigen Liebe, lass uns mit den Floskeln brechen! Kein kennenlernen in gesichtslosen Bars, kein Smalltalk über das Wetter. Was ich dir biete, ist etwas anderes– etwas Großes. Etwas, das in den Hallen des gewöhnlichen Datings niemals zu finden sein wird: die wahre Magie der Begegnung.

 um 20 Uhr öffne ich, Harry Fliederbusch, die Türen des Café d'Amour. Nicht nur als Gastgeber, sondern als jemand, der versteht, das wahre Liebe. Mit dem richtigen Ambiente beginnt. Das Café d'Amour ist ein Ort, an dem die Liebe, keine bloße Idee, sondern eine lebendige Erfahrung ist, an dem das Schicksal keine Kompromisse macht. Ich garantiere dir, du wirst einen unvergesslichen Abend erleben. 

Die Anmeldung ist ganz einfach: Sende deinen Steckbrief zusammen mit einem aktuellen Foto an die Adresse Staatstheater Augsburg, Stichwort Café  d'Amour und schon bist du dabei! Der Weg zur wahren Liebe beginnt mit einem Schritt. Mach ihn.

Erlebe, wie es sich anfühlt, wenn das Eis bricht und wahrhaftige Verbindungen entstehen. 20 Uhr, Café d'Amour, ich erwarte dich! Absatz 

Herzlichst, dein Maitre de Plaisir

Harry Fliederbusch

Das Staatstheater Augsburg verpricht:
Wir kommen auch zu Ihnen!

Diese mobile Theaterproduktion kann an vielen Orten im Augsburger Stadtraum oder Umland aufgebaut werden. Kennen Sie einen geeigneten Spielort, den wir anmieten können? Dann schreiben Sie uns!

Der Spielort sollte bieten:
• Platz für 80 bis 200 Menschen (mit Sitzmöglichkeiten)
• erhöhte Bühne mit 8 Meter Breite, 5 Meter Tiefe, 3,2 Meter lichte Höhe (leichte Abweichungen möglich)
• wenn möglich: abschaltbare Rauchmelder (Bühnennebel)

Kontakt und weitere Informationen erhalten Sie bei david.ortmann@staatstheater-augsburg.de.