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| Elmar Kretz: Augsburger Eisenbahnhistoriker und Seefahrer |
Schiene ist ökologischer als Straße
Schiff und Eisenbahn-Wasser und Dampf
Statt Kapitänspatent - Stellwerkschef
Das Transportmittel als Wohlstandsmerkmal änderte sich für Kretz, nicht aber die gemeinsame Botschaft die in Schiffen und Bahn stecken.
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| Die aldn Schdrossabahna werdn ausrangiert. |
Ökologie und Ökonomie
Das zeigt der Film von Kretz über den Schienenweg der AL zu den Augsburger Industriebetrieben deutlich:
- Schienentransport ist wirtschaftlicher als Lastkraftwagenverkehr, da der Aufwand je Tonne und Kilometer geringer ist.
- Der ökologische Fußabdruck der Bahn ist nachhaltiger als der der Straße. weil der Schadstoffausstoß je Transporteinheit und Last geringer ist. Nicht zu vergessen: Die Bahnstrecken verbrauchen weniger Landschaft.
Natürlich bereitet Bahnfahren auch mehr Freude. Elmar Kretz, Kameramann, Regisseur und Produzent in einer Person führt in seinem Film nicht durch Augsburgs industrielles Herz, sondern öffnete dem "Mitreisenden" auch die grünen Hinterhöfe in der sogenannten Ringbahn rund um die Innenstadt. Der 90-minütige Film ist bewegte Stadtgeschichte. Mit der Zugfahrt (die Kamera war nicht im Führerstand sondern auf der vorderen Kupplung montiert) öffneten sich die Tore von Unternehmen, die ansonsten verschlossen sind. Ein optischer und akustischer Genuss sind die Aufnahmen von drei (!) Diesellokomotiven an einem Güterzug. Die AL fuhr für die finnische Firma UPM Kymene (ehemals Haindl Papier) von Schongau Rohstoffe zur Papierproduktion nach Augsburg. Am Ortsausgang von Schongau beginnt eine fette Steigung welche die AL-Loks mit insgesamt 4000 PS im lautem Getöse und wildem Knurren überwanden.
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| Brücke über den Stadtbach zum "Haindl". |
Vergangenheit und Zukunft
Elmar Kretz' Film ist aus dem Jahr 2018. Schon in diesem Jahr war die in ihren besten Zeiten ca. 1,0 Mio Tonnen Güter befördernde AL (ersetzt ca. 50.000 LKW-Fahrten) nicht auf Rosen gebettet. Zwischenzeitlich sind viele damals noch angeschlossene Betriebe auf den Straßentransport übergegangen. Begründung: Ist halt billiger. Klar, die AL muss für ihr Netzwerk selbst aufkommen, die Straßen bezahlen weitgehend die Allgemeinheit. Man argumentiere auch nicht mit der LKW-Maut, deren Aufkommen deckt nicht mal den Bauunterhalt für Straßenschäden durch die LKWs. Die AL kämpft aus den bereits genannten Gründen mit der Wettbewerbsfähigkeit. So ist der Film zwar kein Abgesang auf ein zukunftsfähiges Transportmittel, aber es ist wie mit der Stadt Augsburg: Große Vergangenheit-unsichere Zukunft.
Die DVD über den Film ist leider
vergriffen, bleibt zu hoffen, dass Elmar Kretz für dieses spannende Augsburg-Thema
nochmals Gastgeber findet. Es ist zu wichtig als dass man es als
Nostalgie abtut, damit das Bessere bleibt.
Text und Fotos: Edgar Mathe
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| Als man mit Dampf noch durch das Textilviertel fuhr. |





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