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| Die Römer eroberten im Auftrag von Kaiser Augustus das Land der Vindeliker, wo später Augsburg entstand. |
Gern nennt sich Augsburg auch "Friedensstadt". Das liegt wohl an dem Feiertag Friedensfest, den Augsburg jährlich an jedem 8. August als einzige Stadt besitzt. Dieses Jahr wird wieder ein großes Programm mit dem Thema "Frieden riskieren" offeriert.
Wobei einige schreckliche Dinge übersehen oder ausgeblendet werden. Obwohl sich Augsburg stolz "Friedensstadt" nennt, posiert auf dem Rathausplatz der römische Kaiser und Feldherr Augustus auf einem Brunnen. Seine Hand hat er herrisch über das eroberte Land der Vindeliker ausgestreckt, nach einem Feldzug seiner Legionäre in das Gebiet bei den Alpen, in dem Stämme wie die Vindeliker lebten. An seiner Hüfte baumelt ein Schwert. Es brauchte schließlich Waffen, um sich das Land der Vindeliker einzuverleiben.
Die Stiefsöhne von Kaiser Augustus, insbesondere Tiberius und Drusus, führten militärische Kampagnen gegen die Vindeliker, ein keltischer Stamm, der in der Region des heutigen Süddeutschland lebte. Diese Eroberungen fanden im Rahmen der römischen Expansion in den Alpenregionen statt.
Drusus, der 15 v. Chr. eine wichtige Rolle spielte, führte mehrere Feldzüge in die Gebiete der Vindeliker und anderer Stämme, um die römische Kontrolle zu festigen. Er nutzte strategische Militäraktionen und Allianzen mit benachbarten Stämmen, um die römische Herrschaft zu etablieren. Natürlich gab es bei diesen Feldzügen auch viele Tote. Vindeliker, die sich gegen die Eroberung der Römer wehrten, wurden niedergemetzelt. Tiberius setzte diese Bemühungen fort und half, die römische Präsenz in der Region zu stabilisieren und das Militärlager zwischen Lech und Wertach zu errichten. Später wurde daraus Augsburg.
| Der römische Kaiser Augustus, ein Feldherr, der unzählige Menschen mit seinen Kriegen tötete. |
Die Eroberung der Vindeliker war Teil einer größeren Strategie von Augustus, die römischen Grenzen zu sichern und die Provinzen zu erweitern. Diese militärischen Unternehmungen trugen dazu bei, die römische Kultur und Verwaltung in den eroberten Gebieten einzuführen.
Heutzutage werden die einstigen Einheimischen, die Vindeliker, gerne vergessen und wir feiern die Römer, die hier kriegerisch das Land der Vindeliker raubten. Genauso wie hier gerne Kriegstreiber vergessen werden, nach denen wir in Augsburg Plätze und Straßen benannt haben.
"Hier riskiert die Stadt Augsburg schon zu lange viel Blödheit", meint eine Historikerin. "Wer sich Friedensstadt nennt, kann nicht gleichzeitig einem römischen Feldherren huldigen, der unzählige Menschen mit seinen Kriegszügen auf dem Gewissen hat."
Unser Kommentar: Oberbürgermeisterin Eva Weber, die das Gewissen der Stadt Augsburg gerne symbolisiert, meint im dicken Programmheft zu "375 Jahre Friedensfest", dass wir aus der Vergangenheit und Gegenwart mit Kriegen etwas lernen sollten. Ist auch unsere Meinung, liebe Eva Weber! Vor allem sollten wir endlich begreifen, dass wir in einer Friedensstadt keine Militär-Helden wie den Kaiser Augustus, der vielen Menschen durch Kriege den Tod brachte, im Herzen der Friedensstadt verehren können. Wir wollen doch nicht, dass die Geschichtsvergesseneheit und Blödheit in Augsburg regiert und triumphiert, oder?

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