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| Müllberg vor dem Augsburger Rathaus: Ehemaliges Haus des Friedens. |
Das "Haus des Friedens" war eine schöne Idee und Aktion auf dem Augsburger Rathausplatz. Doch am Schluss endeten die bemalten und beschrifteten Kartons als Müll.
Auf dem Augsburger Rathausplatz sollte ein Zeichen gesetzt werden: "Frieden aus Kartons". Kinder und Erwachsene hatten Wochen lang Kisten bemalt und mit Botschaften versehen. Ein farbenfrohes Mahnmal, ein Symbol der Hoffnung, das am Eröffnungstag noch strahlte. "Nie wieder Krieg" stand auf einem Karton, "Alle sind gleich" auf einem anderen.
Augsburgs Oberbürgermeistern Eva Weber (CSU) ließ uns dazu wissen: "Vielversprechender Auftakt für 375 Jahre Friedensfest. Ich freue mich sehr, dass sich so viele Augsburgerinnen und Augsburger am Bau des Hauses des Friedens beteiligt haben. Ein starkes Zeichen auf unserem Rathausplatz – zum Anfassen, zum Mitgestalten und zum Nachdenken. Das Projekt ist ein vielversprechender Auftakt für unser Jubiläumsprogramm zum 375. Augsburger Friedensfest. Mein Dank gilt allen Beteiligten – insbesondere dem Künstler Frank Bölter.“
Doch die Realität holte das ambitionierte Projekt schnell ein. Schon nach wenigen Tagen lösten sich die Konstruktionen auf. Regen weichte die Kartons auf, Wind verwehte einzelne Teile. Die kunstvollen Türme und Mauern sackten in sich zusammen. Aus den einst so hoffnungsvollen Botschaften wurden zerfledderte Fetzen. Wir konnten beobachten, wie schnell der Frieden zerstört werden kann.
Und wie so oft in solchen Fällen, wusste am Ende niemand so genau, wer die Verantwortung für das Chaos trug. Die Initiatoren zeigten auf die Stadt, die Stadt auf die mangelnde Haltbarkeit des Materials, und die Passanten zuckten die Achseln.
Ein stummer Schrei nach Frieden, der im Müll endete.
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| Aus dem "Haus des Friedens" wurde leider großer Abfall. |


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