Wurden Bürger über Theater-Sanierung getäuscht? Bis zu 321 Millionen Euro für Theatersanierung! Kommt neues Bürgerbegehren?

Wird Augsburgs Theater-Sanierung eine finanzielle Katastrophe?
Kann OB Weber das Fiasko noch abwenden?


Kostenexplosion bei Theatersanierung


Die Bürger sollen entscheiden!


Jetzt ist die "Katze aus dem Sack." Die Kosten für den Theaterbau sprengen den bisher angegebenen Rahmen. Die Überraschung der Stadtregierung darüber ist gespielt. Enorme Kostensteigerungen waren durch die Berechnungen des Architektenbüros Achatz schon im Sommer letzten Jahres zu erwarten. Deshalb forderte am 8.11.2019 Augsburg in Bürgerhand in einer Presseerklärung:

"Die Bürger brauchen vollständige Transparenz über die Kostenentwicklung". Dafür ist eine seriöse Kostenberechnung-Vergabe-Abrechnung mit entsprechender Einberechnung der Baukostensteigerungen vorzulegen. Diese Kostenplanung muss zumindest in Eckpunkten noch vor der Kommunalwahl auf den Tisch. Um Beschönigungen vorzubeugen, muss sie den jetzigen Planern aus der Hand genommen und von unabhängigen Gutachtern geprüft werden."

Die Bürger wurden getäuscht

Die alte Stadtregierung von CSU, Grüne und SPD hat jedoch auf Zeit gespielt. Vor den Stadtratswahlen sollte eine auf seriösen Zahlen basierende Kalkulation vermieden werden.

Jetzt wird die "Theatersanierung" bis zu 135 Millionen teurer. Kosten von bis zu 321 Millionen sind zu erwarten. Die alte Stadtregierung hat die Zustimmung der Bürger zu dem Projekt dadurch erschlichen, dass sie einen Kostenrahmen von 186 Euro als verbindlich angegeben hat, der so das Versprechen, nicht überschritten werden dürfe. Dieses Versprechen hat sich in Luft aufgelöst. Die Bürger wurden getäuscht.

Keine Baustufe II

Wenn angesichts der Kostenexplosion die Regierungsparteien CSU und Grüne blindlings auf dem alten Konzept der Theatersanierung beharren, ist dies verantwortungslos angesichts der Rekordverschuldung der Stadt in der Vergangenheit und den neuen unwägbaren Belastungen durch die Corona-Krise. Klare Konsequenzen müssen gezogen werden:
  • Die Sanierung des Großen Hauses wird mit der geplante Kostenkalkulation vollendet.

  • Die weiteren Vorbereitungen für den Bauabschnitt II (zweite Spielstätte, Werkstätten, Verwaltung) werden sofort gestoppt.

Entscheidung durch die Bürger

Angesichts der Kostenexplosion muss ein Nachdenken über die weiteren Theaterpläne erfolgen. Schon im letzten Jahr hatte Augsburg in Bürgerhand ein "Moratorium" gefordert. Unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft sollen Möglichkeiten einer zukünftigen Gestaltung der Theaterlandschaft in die Diskussion einfließen. Dazu gehört auch die Lösung, Verwaltung und Werkstätten auf das Gaswerkgelände zu legen. Dort existiert auch schon eine Spielstätte, die nicht mehr gebaut werden muss.

Die Entscheidung mit solcher Tragweite über Generationen hinweg darf nicht nur in den Händen der Stadträte bleiben. Sie muss allen Bürgern zur Entscheidung vorgelegt werden. Deshalb tritt Augsburg in Bürgerhand für einen Bürgerentscheid in dieser Frage ein.

Bruno Marcon von "Augsburg in Bürgerhand" ist ein Spezialist für erfolgreiche Bürgerbegeheren.


Für ein Theater der Zukunft

Das Scheitern der bisherigen Kostenplanung beinhaltet auch eine Chance für ein "Theater der Zukunft". Das "Ästhetische Theater" der Vergangenheit muss ergänzt werden durch ein Theater der Zukunft, das mitten aus dem Leben stammt und Brücken zu unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen spannt. In den Grundsätzen von Augsburg in Bürgerhand steht: "Kultur muss für alle da sein und muss insbesondere auch für sozial Schwächere zur Verfügung stehen". Deshalb soll in den Stadtteilen, in Kirchen, in Jugendhäusern, in Bürgerzentren, in Mehrgenerationenhäusern ein vielfältiges Kulturleben entwickelt werden, mit Auftrittsmöglichkeiten von Kunstschaffenden aus allen sozialen Schichten. Diese "temporären" Spielstätten erzeugten keine ausufernden Kosten.

In diesem Sinne soll eine breite städtische Debatte um die zukünftige Ausrichtung des professionellen Kulturlebens angestoßen werden und auch wie dessen Vernetzung mit der freien Szene stattfinden kann. Welche Kultur, für wen und an welchen Orten, soll zur Leitfrage erhoben werden, ebenso die Frage nach einer dezentralen Ausrichtung.

Diskussion über teure Theater-Sanierung in der Kälberhalle.

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