Es gibt noch andere Themen als Corona: Schockstarre?

 


Falls sich unsere Leserinnen und Leser wundern, warum wir so wenig über die Corona-Pandemie schreiben, lassen wir hier mal unsere Medien-Kollegen aus der Schweiz zu Wort kommen:

"Das Coronavirus, seine Mutationen, das Drama um die Impfstoffbeschaffung und -verteilung sowie die verlängerten und verschärften Lockdowns halten uns weiter in Atem. Es gibt nur einen blinden Fleck: welche Rolle der Journalismus, zuvörderst die Leitmedien und das öffentlichrechtliche Fernsehen, im ersten Pandemiejahr gespielt hat. Das wurde zu wenig ausgeleuchtet. Stattdessen wurden wir fast täglich mit Informationen dazu überschüttet, wie sich in den sozialen Netzwerken Desinformation und Verschwörungstheorien ausbreiten ...

Im Frühjahr 2020 absorbierte die Corona-Pandemie innerhalb weniger Tage die mediale Aufmerksamkeit. Es gab Schreckensstatistiken von Infizierten und Toten, dazu rund um die Uhr TV-Bilder von den Leichentransporten in Bergamo oder den Kühlhäusern, in denen Verstorbene in New York zwischengelagert wurden. Der Medienhype liess eine Art Schockstarre entstehen und stellte alles in den Schatten, was wir nach Kriegsende an monothematischer Berichterstattung kannten."


Dieser Beitrag stammt von: Stephan Russ-Mohl ist emeritierter Professor für Journalistik und Medienmanagement an der Universität Lugano. Von ihm herausgegeben und soeben erschienen ist der Band «Streitlust und Streitkunst. Diskurs als Essenz der Demokratie» (Herbert-von-Halem-Verlag, Köln).


RED

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