Rietzl und Emmendörfer präsentieren Graphic Novel: Schwedische Truppen besetzen Augsburg

Graphic-Novel über den Dreißigjährigen Krieg in Augsburg.

Im Jahr 1632 tobt in Deutschland der Krieg zwischen Katholiken und Protestanten. Mit dem Eingreifen König Gustav Adolphs von Schweden zugunsten seiner evangelischen Glaubens­genossen geraten die zuvor sieg­reichen Feld­herren des katholischen Heiligen Römischen Kaisers in die Defensive. Schließlich steht der Schweden­könig mit seiner Armee vor den Toren der Stadt Augsburg und fordert die Kapitulation.

Lagerleben der Landsknechte im Dreißigjährigen Krieg.
(Illustration aus "Erlösung")

Historische Straßenszenen in Augsburg aus "Erlösung". Auf diesem Bild ist der Neptunbrunnen zu sehen, der früher auf dem Fischmarkt zwischen Perlachturm und Rathaus stand. Heute ist er
beim Jakobsplatz zu finden.

Der angese­hene Kunst­händler und Diplomat Philipp Hainhofer hofft, eine Schlacht durch kluge Verhand­lungen abwenden und die Stadt unversehrt in die Hände der Schweden legen zu können. Mit ihm sehnt sich die gesamte evange­lische Bürger­schaft nach Erlösung. Aber auch die katho­lische Bevölkerung der Stadt, die sich dem Kaiser verpflichtet fühlt, hofft, ihr Leben und Besitztum schützen zu können. 

Während die bayerischen Truppen auf den Mauern in Stellung gehen, spitzt sich die Stimmung in der Stadt zu. Diese Graphic Novel erzählt die wechsel­volle Geschichte Augsburgs im Dreißig­jährigen Krieg erstmals umfassend bildlich.

Eine frühere Graphic-Novel von Paul Rietzl über das alte Augsburg.


 Der Illustrator Paul Rietzl, gebopren 1986, hat schon Erfahrung mit Comic-Bänden. Von ihm stammt das vielgelobte Weltraum-Abenteuer "Shipwreck" und auch ein früheres Werk über die über 2000 Jahre alte Stadt zwischen Lech und Wertach mit dem Titel "Augsburg 1521". Paul Rietzl absolvierte eine Lehre als Glas- und Porzellanmaler. In Augsburg studierte er dann Illustration und ließ sich als selbständiger Grafik-Designer nieder.

Geboren wurde Christoph Emmendörfer 1965 und leitet seit 1998 das Maximilianmuseum in Augsburg.  Im Ausstellungskatalog "Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank" veröffentlichte Emmendörfer das Tagebuch des Augsburger Kunstagenten Phlipp Hainhofers. Es ist in der Zeit zwischen 1632 und 1635 entstanden. Damals besetzten die Schweden Augsburg. Auf diesem Tagebuch basiert auch "Erlösung". Die Handschrift Hainhofers befindet sich in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Kunsthistoriker Emmendörfer übertrug den frühbarocken Text in modernes Deutsch. Damit lieferte er die historischen und kunstgeschichtlichen Hintergrundinformationen.

Wir sehen in dem Buch detailreich gezeichnete Szenen von Landsknechten, Kaufleuten, Patriziern, Händlern, Handwerker und andere Bürger der Stadt Augsburg im 17. Jahrhundert vor dem Rathaus, der Schrannenhalle, der Moritzkirche, der Stadtmetzg, dem Zeughaus, dem Wertachbrucker Tor und dem Jakober Tor. Die Brunnen mit Herkules, Augustus und Neptun sind zu ereknnen. Kriegerische Szenen mit Toten lösen sich ab mit wortreichen und heftigen Verhandlungen mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf. Die Texte in den Sprechblasen geben bestens Auskunft über das Geschehen. Sätze wie "der altböse Feind mit Ernst er jetzt meint, groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist. Auf Erd ist nicht seinesgleichen", lassen spüren, dass es hier um die Zerstörung der Stadt Augsburg geht.

"Erlösung" wird im Augsburger Maximilian-Museum präsentiert.  

Paul Rietzl signiert "Erlösung".



Finanziert wurde "Erlösung" durch die Stiftung "ars et studium", die sich zum Ziel gesetzt hat, Forschungsprojektee und deren Autrohjnnenund Autoren zu fördern, die sich mit herausragenden Arbeiten im Bereich der Kunstgeschichte wichtigen Themen widmen. Dr. Christina von Berlin lässt wissen: "Mit der Graphic Novel Erlösung von Rietzl und Emmendörfer wurde das Thema in eine moderne sprachliche Version gebracht und stellt in zeitgemäßer Form ein wichtiges Kapitel der Geschichte Augsburgs dar. das sich zudem eng mit dem 2023 gefeierten Geburtstags-Jubiläum des Augsburger Stadtwerkemeisters Elias Holl verbindet."  Die Stiftung "ars et studium" geht damit bewusst einen anderen Weg der wissenschaftlichen Bearbeitung eines bedeutenden historischen Themas, um gerade auch jünger Leserinnen und Leser anzusprechen und dafür zu interessieren.

Christoph Emmendörfer und Paul Rietzl arbeiteten für den 176-seitigen Bilderband "Erlösung" knapp ein Jahr an Text und Zeichnungen. 

Illustrationen von Paul Rietzl.

Herausgeber: Stiftung »ars et studium«
Illustriert von: Paul Rietzl
Text: Christoph Emmendörfer
176 Seiten, durchgängig farbig illustriert
27 x 21 cm, Festeinband
38,00 €
ISBN 978-3-95498-756-6

Das Buch "Erlösung" ist im Buchhandel und Maximilianmuseum erhältlich.

Interview mit Illustrator Paul Rietzl zu "Erlösung":



Interview mit Katrin Hoyer, Produktionsleitung des Sandstein-Verlags, zu "Erlösung":

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